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# IT-Genossenschaft
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In diesem Repository wird die Möglichkeit der Bildung einer IT-Genossenschaft (auch Mitarbeiter*Innen-Unternehmen oder Produktivgenossenschaft genannt) beleuchtet.
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## Inhalt
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1. Grundgedanke
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2. Ziel
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3. Gründe
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4. Umsetzung
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## Grundgedanke
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Wie bereits in der Vergangenheit anderenorts geschehen, ist die Genossenschaft ein Zusammenschluss gleichberechtigter Beteiligter, die gemeinsam am Auskommen des Unternehmens sowie seiner Teilnehmer*Innen arbeiten.
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Es wird dabei demokratisch über alle relevanten Themen entschieden. Jedes Mitglied hat eine Stimme, unabhängig von Anteilen oder Leistung.
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Die Idee ist, dass Menschen verschiedener Leistungsfähigkeit und mit verschiedenen Expertisen gemeinsam an einem Ziel arbeiten, sei dies finanzielle Unabhängigkeit, bloßes Auskommen oder Erfüllung der eigenen Ideen und Wünsche.
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## Ziel
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Das Ziel ist die Erwirtschaftung eines angemessenen(TM) Lebensunterhalts für die Mitarbeitenden und die Abwesenheit einer Hierarchie zwischen den Mitgliedern oder den Arbeitenden und den Eigentümer*Innen.
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## Gründe
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Die Notwendigkeit eines solchen Unternehmens sind unseres Erachtens zur Zeit folgende (ohne spezielle Reihenfolge):
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- IT-Dienstleistungen sind sehr komplex und sind zu viel Arbeit für viele Einzelselbstständige
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- Die Verwaltung eines IT-Unternehmens ist in der Regel nicht die Kernaufgabe von IT-Selbstständigen
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- Einzelselbstständige sind oft nicht kompetitiv genug um Unternehmen überzeugen zu können
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- Bei klassischen Eigentumsverhältnissen entsteht sehr einfach ein Ausbeutungsszenario, besonders bei nicht-Kaufleuten als Mitarbeitende
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- Es fehlt in der IT-Branche an inklusiven Unternehmen die Minderheiten respektieren
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- Nachhaltigkeit (z.B. durch Open Source) wird in den meisten IT-Unternehmen noch nicht besonders beachtet
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## Umsetzung
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Es gelten investierte Stunden gleichmäßig für alle, unabhängig von deren Eigenschaften (wie Bildungsabschlüsse oder Aufgaben). So soll also die Sicherheitsforschende das Gleiche pro investierter Stunde bekommen wie die Reinigungsbeauftragte. Natürlich setzt dies die Notwendigkeit der jeweiligen Position im Unternehmen voraus.
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### Aufgabenverteilung
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Anfänglich teilen sich vermutlich mehrere mutlitalentierte IT-Arbeitende die notwendigen Verwaltungsaufgaben. Später soll möglichst ein*e Genoss*in für die Verwaltung dazukommen. Später dann möglicherweise noch IT.
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### Konsens
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Es sollen alle Entscheidungen nach bekannten horizontalistischen Regierungsformen getroffen werden: Konsens, Negativ-Konsens, Qualifizierte Mehrheit.
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Plena sind grundsätzlich monatlich durchzuführen oder auf Antrag. Zu den Plena wird per bekannt gemachten Kontaktdaten der Mitglieder mit einer Woche Vorlauf eingeladen. Grundsätzlich ist Persönliches treffen und remote gleichbedeutend und keines ist erzwingbar.
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### Freie Assoziation
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Generell soll von vorn herein klar sein, dass Menschen mit der Idee auch Reiß aus nehmen dürfen und ihren eigenen Ableger dieser Genossenschaft gründen dürfen. Die Markenrechte werden ähnlich Open Source inhalten zur gewerblichen Verwendung lizensiert. Das bedeutet dass freie Assoziation herrscht. Demnach werden häufige Diskrepanzen (zum Beispiel regelmäßiges Veto in Plena) auch zu einer Emopfehlung des Austritts führen. Dies soll nicht als Ausschluss (Rausschmiss) betrachtet werden sondern als die Notwendigkeit, Gruppen klein und Konsensfähig zu halten ohne dabei Dissenz generell zu vermeiden. Deshalb auch die Ausweichmöglichkeiten auf Negativ-Konsens oder Mehrheit.
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### Finanzierungsideen
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Ein IT-Unternehmen kann mit den notwendigen Kenntnissen mit einem einfachen PC, möglichst einem Laptop, geführt werden. Dank Open Source ist für die reine Tätigkeit keine Anfangsinvestition zu tätigen.
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Der finanzielle Aufwand für die Bildung einer Genossenschaft ist vergleichsweise hoch, jedoch mit den erzielbaren Stundensätzen durchaus schnell wieder drin. Wiederkehrende Kosten für Werbung, rechtliche und steuerliche Beratung sind ggf. noch zu beachten.
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Aus der Geschichte anderer IT-Genossenschaften soll die Möglichkeiten des geschäftführenden Organs maximal beschnitten werden. Eine Entscheidung durch die Geschäftsführung hat Grundsätzlich eine Plenumsentscheidung zur Grundlage.
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### Groesse
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Auch hier nehmen wir eine Seite aus den vergangenen Erfahrungen von IT-Genossenschaften. Die Genossenschaft ist zunächst begrenzt auf 20 Individuen. Hintergrund ist die Schwierigkeit von demokratischen Entscheidungen bei großen, heterogenen Gruppen und der damit einhergehenden Lagerbildung. Wir bevorzugen die Bildung einer Föderation mit mehreren, unabhängigen aber kooperierenden, lokalen Genossenschaften.
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### Arbeitszeiten
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Hier sind die Ideen vielfältig. Viele Selbstständige arbeiten sehr unterschiedliche Stunden. Mal sind sie über vollzeit tätig, mal arbeiten sie monate nicht. Hier sollte sich jede*r frei genug fühlen sich einzubringen wie es eben geht. Jedoch sollte auch klar sein, dass eine Mitarbeit an einer Sache für den "Return on Invest" auch nötig ist.
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### Bezahlung
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Zunächst schwebte uns ein rein Gewinnbasiertes Bezahlungssystem vor, da der gemeinsame Erfolg nicht unbedingt durch gearbeitete Stunden messbar ist. Andererseits soll die Unternehmung - speziell während ihres Aufbaus - nicht durch massen an untätigen Mitgliedern ausgebremst werden, die sich ggf. einen extrem guten Deal für ihre Gesellschaftanteile erhoffen.
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Deshalb soll die Gruppe sowohl die Projekte beobachten als auch die gearbeiteten Stunden prüfen.
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Folgender Ablauf könnte sich daraus ergeben:
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1. Werbung oder Individuum akquiriert Auftrag
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2. (kurz) Plenum entscheidet darüber ob Auftrag grundsätzlich passt
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3. Person zeichnet sich verantwortlich und legt binnen 48 Std. einen groben Umsetzungsplan vor, ggf. mit notwenigen Mitarbeitenden
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4. Plenum entscheidet über verbindliche Annahme des Auftrages und weist verantwortung zu
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5. Kunde bekommt bescheid
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6. Verantwortliche Person arbeitet Projektplan aus und führt alle weiteren maßnahmen verantwortlich an
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7. Es werden Stunden erfasst und dem Kunden durch die verantwortlichen in Rechnung gestellt.
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8. Nach abschluss und ggf. Abnahme des Projekts verteilt die Unternehmung 50% des Ertrages (Umsatz minus direkte Kosten) auf die leistenden nach Aufwand in Stunden, inkl Plenumsteilnehmende
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9. Das restliche Geld wird als Rücklage, für werbung, infrastruktur und beratung zurückgehalten
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10. am ende des jahres wird im plenum über die verwendung der restlichen mittel entschieden.
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### Laufende Kosten
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Besonders am Anfang sind die laufenden Kosten so klein wie nur möglich zu halten. Selbstverständlich werden ggf. Ausgaben für Server und andere IT-Infrastruktur anfallen, jedoch ist auf wirklich notwendiges zu achten. Besonders externe Personalkosten oder kostspielige Abbonements, Lizenzen und Verträge sind zu vermeiden.
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### Haftung
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Die Genossen haften gegenüber der Genossenschaft nur für grob fahrlässiges (beschränkt auf ihre Einlage) und vorsätzliches Fehlverhalten (dann unbegrenzt). Die Genossenschaft haftet gegenüber den Genossen nur bei grober Fahrlässigkeit (beschränkt auf die kleinste zu beziffernde Größe, zb den Auftrag, ihr Betriebsvermögen) oder bei Vorsatz nach gesetzlichen Vorschriften.
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